Giampiero "Momo" Moretti: Nachruf auf den legendären "Dottore"

Tribut an Giampiero "Momo" Moretti

Tribut an Giampiero "Momo" Moretti

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PORSCHE SCENE Racing Legends | Rennsport, Legenden

Am 14. Januar 2012 verstarb der italo-amerikanische Ex-Rennfahrer und Geschäftsmann Giampiero "Momo" Moretti

Am 14. Januar 2012 endete in Mailand ein erfülltes Rennfahrer- und Unternehmerleben. Im Alter von 71 Jahren verstarb nach langer Krankheit Dr. Giampiero Moretti, der unter seinem Markennamen "Momo" zu Weltruhm gelangte. Nicht nur, dass seine Lenkräder sowie Leichtmetall-Felgen in und an den exklusivsten Sportwagen die Richtung vorgaben. Auch das gelb-rote Design seiner Rennfahrzeuge setzte Akzente. Als Sieger der 24 Stunden von Daytona 1998 vollendete der "Dottore" seine Mission. Über einen längeren Zeitabschnitt steuerte Morettí die Porsche-Typen 934, 935 sowie 962C. Für uns war dies allein schon Anlass genug, Respekt zu zollen.

Samstag, 24. Juni 1989, auf einer grünen Wiese am Dutzendteich inmitten Nürnbergs. Die Atmosphäre ist entspannt im zentralen Teil des Fahrerlagers, wo die Porsche-Teams des SAT1-Supercups logieren. Es ist die hohe Zeit der Gruppe C. Das 1984 anlässlich der 24 Stunden von Daytona eingeführte Erfolgsmodell 962C gibt sich in vielfältigen Varianten die Ehre. Nicht nur die Karosserien unterscheiden sich anhand unübersehbarer Details. Auch unter den Kunststoff-Verkleidungen herrscht Artenvielfalt. Nicht nur Porsche produziert aus Aluminium-Blechen genietete und geklebte Fahrgestelle in Monocoque-Bauweise. Eine wachsende Zahl internationaler Lieferanten hat den Wettbewerb eröffnet. Manche dieser Kleinhersteller sind am Norisring mit einem einzigen Chassis vertreten - so wie John Shapiro aus Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida. Seine Konstruktion bildet das Rückgrat des Momo-Porsche, den der Sinsheimer Fritz Gebhardt für seinen Mailänder Geschäftspartner Giampiero Moretti einsetzt. Die multinationale Kooperation ist das Ergebnis eines Rennkalenders, der 15 Läufe in der US-amerikanischen IMSA-Serie, aber auch einige "Auslandseinsätze" in Europa umfasst. Ohne einen Stützpunkt "drüben in den Staaten" wäre ein solches Engagement kaum denkbar, und so kooperiert auch Momo-Gebhardt-Racing mit einem Einheimischen. Der Nebeneffekt: Als das Chassis nach einem Unfall bei den 24 Stunden von Daytona am 5. Februar 1989 ersetzt werden muss, ist John Shapiro zur Stelle. Dabei geht er ähnlich vor wie seine englischen Vorgänger bei Thompson, deren Fahrgestell zerschellt ist. Er behält die durch Norbert Singer als federführendem Ingenieur in der Rennabteilung von Porsche festgelegten Anlenkpunkte bei, um den Verbau originaler Komponenten aus dem Werks-Kundensport zu ermöglichen. Die Entwicklungskosten für eigene, von den Werksvorgaben abweichende Aufhängungsteile will niemand in die Hand nehmen, nicht einmal Giampiero Moretti, Der zu diesem Zeitpunkt 49-jährige Italiener ist in der Branche als einer der "Big Spender", der großen Investoren, anerkannt. Karrieren hat er beflügelt: von Fahrerkollegen, aber auch von Technikern, die ohne ihn an vorderster Front vielleicht nicht hätten mitmischen können. Oder erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Einer dieser Dienstleister ist Chester "Ched" Vincentz, dessen Firma Electrodyne in den Vereinigten Staaten als Importeur der Momo-Lenkräder und Leichtmetallfelgen auftritt. Daraus ergibt sich der Auftrag, Morettis Renneinsätze in der US-amerikanischen IMSA-Serie zu betreuen. Zweimal schon hat der Sohn einer wohlhabenden Mailänder Familie beim Reutlinger Max-Moritz-Rennstall einen Vorjahres-Porsche gekauft. 1977 ist es zunächst ein Ex-Jägermeister-934 turbo (Chassisnummer 930 670 0167), dem ein Jahr später ein 935er aus gleichem Hause (Fahrgestellnummer 939 770 0905) folgt. Mit dem vormals von Manfred Schurti aus Liechtenstein gefahrenen Gruppe-5-Auto steigt Giampiero Moretti 1978 in die IMSA-Serie ein. Diesen Schritt, den 934 turbo hat er noch bei sich zuhause in der italienischen Gruppe-4-Meisterschaft eingesetzt, begründet er mit Marketing-Absichten. Er hat erkannt, welch wichtiger Absatzmarkt in der "Neuen Welt" erobert werden will, und die Partnerschaft mit Chester Vincentz ist in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn... (to be continued)

Lesen Sie den vollständigen Nachruf auf Giampiero Moretti in PORSCHE SCENE 04/2012. Hotline für Magazin-Nachbesteller: +49 (2366) 808 300.

Von: Carsten Krome (Text, Networking, Archivrecherche)

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