1993er Porsche 911 (964) turbo 3,6
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1993er Porsche 911 (964) turbo 3,6
1993er Porsche 911 (964) turbo 3,6
1993er Porsche 911 (964) turbo 3,6
PORSCHE SCENE Insights: 1993er Porsche 911 (964) turbo 3,6
Spannungsgeladene Transfer-Jahre des 911 turbo zwischen 1990 und 1995, begleitet vom großen Umbruch bei Porsche
Es war ein Übergangsmodell, das in 1.437-facher Auflage das Zuffenhausener Werk 1 verließ. Als Porsche den 911 turbo 3,6 vorstellte, lief im Hintergrund die Entwicklung des 993 mit Doppellader-Aggregat auf Hochtouren. Trotz kurzer Laufzeit - oder gerade deswegen? - entstand ein gesuchter Klassiker. Kenner und Sammler schätzen den "Dreisechser" als ein von Grund auf solides Anlageobjekt.
In den späten achtziger und frühen neunziger Jahren ließen die starke Entwertung des US-Dollar und erste Anzeichen einer aufkommenden Wirtschaftskrise den Porsche-Umsatz in USA zurückgehen. Der Verlust war für das ohnehin angeschlagene Unternehmen schwer zu verkraften. Die erste Konsequenz: Das einstige Flaggschiff, der 911 turbo, musste vorübergehend vom US-amerikanischen Neuwagenmarkt zurückgezogen werden. Im Laufe der Jahre hatte das Spitzenmodell durch verschärfte Gesetze und Vorschriften an Gewicht zugelegt. In Abgas-optimierter Konfiguration leistete der Einfachlader gerade noch 282 PS. Das war zuwenig, um zu faszinieren. Obendrein entsprachen die Fahrleistungen jenen des 911 Carrera 2 der neu eingeführten Baureihe 964 mit 250 PS. Der höhere Preis des 930 turbo 3,3 war nicht länger gerechtfertigt.
Ein neuer Leistungsträger sollte die Antwort auf alle offenen Fragen sein. Dass er auf der Baureihe 964 zu basieren hatte, stand außerhalb jeder Diskussion. Ein Zugewinn an Motorkraft sollte die alte Modellhierarchie wieder herstellen. Was fehlte, war ein großzügiges Entwicklungsbudget. So galt es, den bestehenden Boxer des Typs 930/68 noch einmal auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Zusätzliche PS versprach ein größerer Abgas-Turbolader mit verbessertem Wirkungsgrad. Dem entsprechend legte auch die Fläche des Ladeluftkühlers zu. Der Katalysator mit Keramik-Träger wich einer Ausführung aus Metall, die einen geringeren Abgas-Gegendruck erzeugte. Eine Kennfeld-Zündung ohne Klopfsensor ersetzte die bisherige HKZ-Zündanlage. Der Zweiventiler war für bleifreie 98-ROZ-Kraftstoffe vorgesehen. Durch einen Schalter konnte ein zweites Zündkennfeld angewählt werden, welches 95-ROZ-Treibstoff verarbeitete. Die alte KE-Jetronic blieb genauso unverändert wie die Ventilhübe und Steuerzeiten.
Die Maßnahmen erwirkten eine Leistungsanhebung auf 320 PS bei 5.750/min sowie ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern bei 4.500/min. Damit war das Entwicklungsziel zunächst erfüllt. Der 911 turbo II 3,3 erkämpfe sich den Rang des Spitzenmodells zurück, wenn auch auf Kosten durchaus opulenter Verbrauchswerte. Die Folge: zwei Produktionsjahre für eine Zwischenlösung, die unter dem Druck des wichtigen US-Marktes entstanden war. Hinter den Kulissen bemühten sich Ingenieure, den Turbo-Treibsatz von der 930er-Basis auf das M64-Fundament umzustellen. So nahm Ende 1992 der 911 turbo 3,6 seine Gestalt an. Mit vertretbarem Aufwand war es möglich, Komponenten aus dem aktuellen 964-Saugmotor zu übernehmen. Beispiele dafür waren das Kurbelgehäuse, die Zylinder, die Zylinderköpfe mit dünner ausgelegten Kühlrippen, die Kurbelwelle sowie Pleuelstangen. Die Kolben fielen weniger hoch aus, da der Turbomotor mit einem Verdichtungsverhältnis von 7,5 : 1 lief...
Erwarten Sie die vollständige Modellhistorie in PORSCHE SCENE 03/2012 – ab dem 10. Februar 2012 im Zeitschriftenhandel!
Von: Carsten Krome | Fotos: Historisches Archiv Porsche AG
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