Vittorio Stroseks Interpretation des 2006er 987 Cayman S
Vittorio Stroseks Interpretation des 2006er 987 Cayman S
Vittorio Stroseks Interpretation des 2006er 987 Cayman S
Vittorio Stroseks Interpretation des 2006er 987 Cayman S
Vittorio Stroseks Interpretation des 2006er 987 Cayman S
Jüngere Design- und Industriegeschichte: Vittorio Stroseks Interpretation des 987 Cayman S, heute in privatem Besitz
Kraftvolle, runde Formen zeichnen die Designsprache des Vittorio Strosek (64) seit seines Lebens aus. Als er noch in seinen Zwanzigern war, arbeitete er mit Luigi Colani, dem großen Revoluzzer der 70er-Jahre, zusammen. Seine Kreationen auf 928- und Speedster-Basis ließen ihn später bekannt werden. 2006 herrschte in Stroseks Wahl-Heimat Utting am Ammersee noch einmal Aufbruchstimmung. Der soeben erschienene Cayman S inspirierte ihn, an die Gesamtkunstwerke seiner Vergangenheit anzuknüpfen. Eins der damaligen Mittelmotor-Exemplare, 2006 an den Erstbesitzer ausgeliefert, ist inzwischen im Großraum Düsseldorf für den Straßenverkehr zugelassen worden. Bemerkenswert daran ist die bayerische Herkunft seines Besitzers. Denn Jürgen Ziegler (35) ist das, was der in Wuppertal aufgewachsene Nobelkarossen-Couturier in den 80ern gewesen ist: ein Zugereister. Oder, auf gut Bayerisch: Oa zuagreista.
Die Zeit der prominenten Automobil-Veredler – zumindest der ersten Generation – mag allmählich ausklingen. Uwe Gemballa und Richard Hamann leben nicht mehr, auch Gründerväter aus anderen Markenwelten wie Johann Abt sind von uns gegangen. Unter den von Berufes wegen Extrovertierten schlug Vittorio Strosek stets eine andere Tonart an. Sich selbst beschrieb er als Designer, nie als Tuner. Mit 23 Jahren hatte Strosek bereits ein Hochschulstudium an der Bergischen Universität Wuppertal absolviert. Er nahm die Gelegenheit wahr, an der Seite Luigi Colanis, des großen Revoluzzers der 70er-Jahre, zu arbeiten. Die Auseinandersetzung mit dessen eigenwilliger, bisweilen überdreht wirkender Formensprache bestimmte seinen weiteren Werdegang. 1972 gründete der zu diesem Zeitpunkt 25-Jährige das Studio Auto Mobil Design in Wuppertal. Vittorio Strosek war seit Kindesbeinen beseelt von der Idee, sich in die Schaffung neuer Automobile einzubringen. Nach verschiedenen Einzelarbeiten für die Industrie erreichte ihn 1977 aus der Nachbarstadt Solingen das Angebot, zwei in der Tat ganzheitliche Sonderfahrzeuge zu verwirklichen. Es ging um eine Umgestaltung der Porsche-Baureihen 911 Carrera 3,0 sowie 930 (turbo 3,0), allerdings nicht im Werksauftrag. Auf Betreiben des Stahlbau-Unternehmers Egon Evertz, der sich zu dieser Zeit aus dem Spitzen-Motorsport zurückzog, sollten für die Straße zulassungsfähige Interpretationen des Porsche 935 kreiert werden. Als für diese Rennversion prägend erwiesen sich ab Mai 1976 die flach nach vorn abfallenden Kotflügel. Die beiden Hauptscheinwerfer wanderten auf eine Linie mit dem Ölkühler, der sich mittig im Bugspoiler befand. Egon Evertz formte mit der Evex GmbH eine separate Gesellschaft, die sich unter der Leitung Manfred Hentschels dem Kunststoffbau verschrieb. Folglich hörten die Porsche-Varianten, die Vittorio Strosek dort bis 1981 entstehen ließ, auf die Produktbezeichnung Evex. Gemäß Hentschels Angaben entstanden zwischen 45 und 50 zu Evex-Porsche umgebaute Carrera sowie 911 turbo. Mit ihrem zeitgleich finalisierten "935 street" erzielten die lokalen Marktbegleiter von Porsche Kremer Racing in Köln 70 Einheiten und spielten rein zahlenmäßig in derselben Liga. Auch der ab 1983 durch dp Motorsport vertriebene "dp 935 II" blieb mit etwa 30 Komplettfahrzeugen ein ähnlich exklusives Sportfahrzeug.
1984 eröffnete Vittorio Strosek in Utting am Ammersee ein erstmals unter seinem Familiennamen geführtes Designstudio. Seine Mischkalkulation beruhte auf extravaganten Porsche und Lohnaufträgen, die ihn beispielsweise aus der Flössergasse in München-Sendling erreichten. Der Verleger und Sportwagen-Veredler Willy Koenig betraute ihn, den "Zuagreistn" (aus dem Bayerischen übersetzt: "den aus einem anderen Bundesland zugereisten") mit Aerodynamik-Konzepten. Unter den Strosek-Porsche stachen zunächst nonkonforme 944, 928 sowie 911 hervor, ehe mit dem "Strosek Mega" eine epochemachende Arbeit auf Speedster-Basis ins Licht der Öffentlichkeit trat...
Lesen Sie den vollständigen Beitrag in PORSCHE SCENE 04/2012 - ab Freitag, 9. März 2012, im Zeitschriftenhandel!
Von: Carsten Krome//Fotos: Jürgen Ziegler
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